Burmester B38

Burmester B38 - Musik dreidimensional erleben

Er spielt meist im Hintergrund. Gleichwohl gibt es kaum eine Musikrichtung, die ohne den Bass auskommt. Bässe transportieren aber nicht nur „Wärme“, sie sind für das strukturelle Verstehen eines Musikstücks sogar von fundamentaler Bedeutung, wie das Musikmagazin Rolling Stone in einem sehr lesenswerten Beitrag schreibt (https://www.rollingstone.de/darum-ist-der-bass-so-wichtig-1206431/). Gleichzeitig schaffen Bässe ein Gefühl von „Tiefe“ und „Raum“, das den Aufnahmeort regelrecht spürbar werden lässt.

Schlank, aber leistungsstark
Ein Schallwandler, der jegliche Art von Musik auffallend dreidimensional, ja: fast schon immersiv wiedergibt, ist der Burmester B38 Lautsprecher – ein schlanke Säule von puristischer Eleganz, deren Tieftonpotential man vielleicht nicht gleich auf den ersten Blick erkennt.

Seitlich eingebauter Basstreiber
Um der hochgewachsenen 3-Wege-Konstruktion eine wohnraumfreundliche Bauform zu geben, entschied sich Burmester für einen „Side-Firing-Woofer“. Dieser arbeitet mit einer 320 mm Papier-Sandwichmembran unterhalb von 150 Hz. Der „integrierte Sub“ sorgt für einen Bass, bei dem man die tiefsten Töne nicht nur hören, sondern fühlen kann. Die Wiedergabe der Burmester-Box besitzt dementsprechend enorme Größe und Autorität. Aus unserer Sicht sind dafür vor allem zwei Dinge verantwortlich: das nach der Finite-Elemente-Methode perfektionierte Gehäuse sowie ferner die hohe Links-Rechts-Gleichheit des hochselektierten Stereopaars.

Minimierung von Gehäuseresonanzen
Die Minimierung von Gehäuseresonanzen ist bei der B38 ebenso herausragend gelungen, wie der nahtlose Übergang des tief angekoppelten Basses an den Mitteltöner. Hinzu kommt die überaus gelungene Einbindung des Air Motion Transformers (AMT). Dieser spielt bei vielen Konkurrenten bei weitem nicht so harmonisch mit den restlichen Treibern zusammen wie bei der B38. Was Burmester hier abliefert, ist wirklich beeindruckend.

Wiedergabe von begehbaren Ausmaßen
In unserem über 50 qm großen Hörraum in Stuttgart spielt die B38 übrigens mit einer Basisbreite von nahezu vier Metern! Trotz dieses satten Abstands schafft es die elegante Standbox vorbildlich fokussiert aufzuspielen. Stimmen beispielsweise schweben klar umrissen zwischen den beiden Säulen. Viel wichtiger ist aber die Tatsache, dass die Wiedergabe guter Aufnahmen bei der B38 regelrecht begehbare Ausmaße annimmt. Und das gilt nicht nur für sorgsam produzierte Klassik- und Jazz-Scheiben, sondern ebenso für neueste Pop-Perlen!

Raumanpassung möglich, Spikes unnötig
Zum Schluss dieses Blog-Beitrags noch zwei kurze Hinweise. Erstens: Die B38 benötigt keine Spikes! Die Berliner ersetzen diese durch ein Feder-Masse-System zur Entkopplung der Box vom Boden. Wir sind von der smarten Lösung begeistert und wünschen uns die kleinen spitzen Kegel ebenso wenig zurück wie unsere Burmester-Kunden, die zuhause Parkettböden haben. Zweitens: Die Tieftonwiedergabe der Burmester-Box ist via Kippschalter an Raum und persönlichen Geschmack anpassbar. Wer sich hier Mühe gibt und außerdem auf die passende Aufstellung achtet, wird mit einer Basswiedergabe verwöhnt, die beeindruckend kraftvoll und tiefreichend, dabei aber auch sauber und federleicht wirkt – und mit der man Stereomusik tatsächlich wie dreidimensional erleben kann!

Allürenloser Spielpartner
Die B38 besticht durch ihr großes und auch in dynamischer Hinsicht nicht zu unterschätzendes Klangbild. Dennoch ist sie ein recht einfach zu betreibender Schallwandler, der mit einer Vielzahl von Verstärkern bestens zurecht kommt. Das gilt in technischer Hinsicht (Impedanz und Wirkungsgrad sind unkritisch) und erst recht in musikalischer. Aufgrund ihrer ausgeglichen-samtigen Gangart spielt sie mit Röhrenverstärkern von 
Octave
ebenso überzeugend wie mit Transistor-Amps von Luxman oder Soulnote. Besonders gut funktioniert unserer Erfahrung nach die Kombination mit den hauseigenen Burmester-Verstärkern sowie den Amps von Linn.