Besser Streamen Folge 2
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Reiki Audio
Musik zu streamen ist bequem und eröffnet neue musikalische Horizonte. Aber wie steht es dabei um den guten Ton? Bringt uns HighRes-Streaming tatsächlich weiter als ein ausgereifter CD-Spieler? Wir würden die Frage immer dann mit „ja“ beantworten, wenn man akzeptiert, dass man für musikalisch überzeugendes Streaming durchaus etwas tun muss – das Heimnetzwerk optimieren! Was dort versäumt wird, kann in der Folge kein D/A-Wandler ausgleichen. Und damit wären wir beim eigentlichen Thema dieses Blogs, beim SuperSwitch Master und den Optical Bridges von Reiki Audio.
Neuer Stern am Streaming-Himmel
Reiki Audio ist ein britisches Unternehmen, das erst seit drei Jahren am Markt ist. Firmengründer Nigel Bell ist IT-Experte mit audiophilen Genen und außerdem jemand, der bislang gültige Annahmen gern mal in Frage stellt. Jitter-Probleme vor Streamern hält er beispielsweise für ein überschätztes Thema, weil die digitalen Datenpakete stets in der richtigen Reihenfolge aus dem Buffer kämen. Wichtiger sind ihm eine hochsolide Mechanik, maximale Schirmung und extreme Rauscharmut. HF-Noise meidet Bell wie der Teufel das Weihwasser. Sein SuperSwitch Master verzichtet daher sogar auf die sonst übliche (und rauschende) LED auf der Gerätefront. Obendrein verfügt er „nur“ über zwei LAN-Ports – einer erlaubt den Anschluss des Routers, ein anderer ermöglicht die Verbindung zum Streamer. Dazu noch eine kleine Erdungsschraube auf Gehäuserückseite, fertig ist der Reiki-Switch!
Reduktion auf das Wesentliche
Das kleine „Reiki-Kästchen“ sieht nicht aus wie ein sonst üblicher Switch. Ein solcher verfügt nicht selten über ein halbes Dutzend und mehr LAN-Ports. Für Nigel Bell ein No-Go, denn jeder nicht belegte Port öffnet aus seiner Sicht HF-Rauschen Tür und Tor. Im Übrigen: Wer einen Switch für audiophile Musikwiedergabe sucht, wird laut Bell ohnehin nur einen Audio-Streamer anschließen wollen – und nicht auch noch TV und Drucker! Der Brite verfährt folglich nach der Methode, Dinge auf das Wesentliche zu reduzieren. Für hochwertige Musikwiedergabe immer eine gute Voraussetzung, finden wir.
Hermetisch dichtes Alu-Gehäuse
Beschäftigen wir uns ein wenig mit dem Aluminium-Gehäuse des SuperSwitch Master: Es ist 5 Millimeter stark, hermetisch dicht und geschirmt. Unterm Alu-Kleid findet sich zunächst eine Kupferhülle. Für weitere Schirmung sorgt ein spezielles Absorptionsmaterial von 3M. Es ist daher nur konsequent, dass der Reiki-Switch, seine Stromversorgung auslagert. Das Low-Noise-Schaltnetzteil stammt von iFi Audio, einer weiteren britischen HiFi-Company mit viel Erfahrung in Sachen digitales HiFi. Wer die Stromversorgung upgraden möchte, greift zum Reiki-eigenen, knapp 3 Kilogramm schweren Linearnetzteil PRO Linear PSU. Ja: Das Upgrade ist sogar teuerer als der Switch, katapultiert den SuperSwitch Master aber in eine völlig andere Liga, wie unser Hörtest eindringlich zeigte.
Klangbild wird ausdrucksstärker
Um die Qualitäten des Reiki-Geräts möglichst genau beurteilen zu können, hängten wir das kleine, schwarze Kästchen vor eine ebenso musikalische wie hochauflösende Anlage. Sie bestand aus dem Multisource-Player T+A MP 2500 R, der Vorstufe Octave HP 700 SE sowie den extrem offen und schnell agierenden Hornlautsprecher Avantgarde Acoustic UNO SD. Was uns als erstes auffiel, war, dass die Wiedergabe mit dem Reiki-Switch zugleich ruhiger und bewegter wirkte! Sämtliche Aufnahmen, die wir abspulten, klangen nicht nur besser organisiert, sondern auch auch weniger „kantig“, als wir sie bislang im Ohr hatten. Seal tönte bei „Steppin’ Out, einem wunderschönen Joe-Jackson-Cover, auf der Trevor-Scheibe „Echoes – Ancient & Modern“ gleichzeitig ausdrucksstärker und zarter. Wow!
HiFi-Parameter legen ebenfalls zu
Klassische HiFi-Kriterien legten mit dem SuperSwitch Master ebenfalls zu. Vor allem „ oben raus“ war die Wiedergabe mit dem Reiki-Switch wunderbar offen und gelöst. Die einzelnen „Schichten“ und räumlichen Details einer Aufnahme machte einem das britische Gerät noch klarer, was die Authentizität der Wiedergabe steigerte. Doch all das wiegt aus unserer Sicht weniger, als die Tatsache, dass jegliche Art von Musik mit dem SuperSwitch Master involvierender tönte als ohne. Und in dieser Hinsicht – wir müssen es so deutlich sagen – ist der audiophile Reiki-Switch eine Klasse für sich!
“Turbobetrieb“ mit dem Linearnetzteil
Mit dem zugegebenermaßen nicht ganz günstigen Linearnetzteil PRO Linear PSU war der beschriebene Effekt dann noch ausgeprägter. Wir behaupten: Der Klanggewinn, den der „Netzteil-Turbo“ bringt, ist sogar größer als die ursprüngliche Optimierung mit dem Reiki-Switch! Wir neigen nicht zu Superlativen, aber die Kombi SuperSwitch Master/Linearnetzteil PRO Linear PSU ist ein Hammer und das bislang Beste, was wir an dieser klangentscheidenden Schnittstelle kennen. Wieviel mehr Drama und Passion die beiden englischen Kästchen ins Geschehen bringen – und um wieviel weniger die Musik mit ihnen nach Digital-HiFi klingt, sollten Sie wirklich mal übers Wochenende zuhause testen. Sprechen Sie mit uns!
Zum Schluss: Sie verwenden Glasfaser?
Wir werden zunehmend gefragt, wie sich das Thema Glasfaser auf audiophile Switches auswirkt. Lassen wir mal beiseite, ob Glasfaser-Strippen den Ethernet-Kabeln wirklich überlegen sind – in der Praxis geht es bei optischen Kabeln ebenso darum, den Einfluss von HF-Störungen und Rauschen etc. so weit wie möglich zu minimieren. Das vom Router selbst erzeugte Störspektrum ist jedoch am optischen Glasfaserausgang genauso vorhanden wie am LAN-Ausgang. Durch Hinzufügen eines SuperSwitch Master können Musikfreunde mit Glasfaseranschluss sicherstellen, dass ihr Streamer das bestmögliche Signal empfängt. Die Reiki Optical Bridge-Reihe ist aus unserer Sicht aktuell das Maß der Dinge für die ultimative Glasfaserimplementierung in die eigene Stereoanlage!