Avantgarde Acoustic Colibri C2 & REL

Avantgarde Acoustic Colibri C2 & REL


Mit dem High-Performance-Speaker Colibri C2, der höchsten Wirkungsgrad (98 dB) mit einem Maximalschalldruck von unglaublichen 117 dB vereint, offeriert Avantgarde Acoustic ein deutlich kompakteres und designorientierteres Hornsystem als bislang – eines, das viel preisgünstiger ist als die legendären Aktiv-Kandidaten. Und da die passive Colibri mit 6.980 Euro deutlich unter der 10.000-Euro-Marke bleibt und cool aussieht, dürfte sie den Odenwälder Hornspezialisten neue Kundenkreise bescheren.

Avantgarde plus REL-Subwoofer
Um möglichst weit unter der erwähnten Preisgrenze zu bleiben, haben wir die Colibri mit einem kleinen Subwoofer des britischen Herstellers REL kombiniert. Deren Modell T/5x kostet lediglich knapp 800 Euro!

Während Avantgarde Acoustic nur Hörner baut, fertigt REL ausschließlich Subwoofer. Wir waren gespannt, was passiert, wenn man zwei derartige Spezialistenprodukte miteinander kombiniert. Die dabei gesammelten Erfahrungen möchten wir in Form dieses Blogs mit unseren Kundinnen und Kunden teilen.

Bassunterstützung ist ein Muss
Vor dem Anbandeln mit dem REL-Sub konnten auch wir nicht der Versuchung widerstehen, die Colibri einmal solo anzuhören. Wir wurden schon mehrfach gefragt, ob das nicht geht. Es geht, aber es macht keinen Sinn, denn die untere Grenzfrequenz der 2-Wege-Box liegt bei 65 Hz. Sub-Unterstützung ist daher ein Muss! Avantgarde Acoustic bringt, nebenbei bemerkt, bald ein eigenes Bassmodul namens C18 auf den Markt. Die Colibri kann damit in Form verschiedener Ausbaustufen kombiniert werden. Doch das C18-Modul wird wesentlich teurer sein als der kleine REL-Basswürfel.

Schnell und präzise wie die Colibri
Der aktive T/5x arbeitet ohne digitale Verzögerung und liefert daher – wie die Colibri – eine ultraschnelle und präzise Wiedergabe, die sich stufenlos im Bereich von 30 bis 120 Hz regeln lässt. Der Pegel ist bei dem nach unten im geschlossenen Gehäuse werkelnden Basstreiber stufenlos anpassungsfähig, die Phase lässt sich um 180 Grad invertieren.

In Kombi mit einem Streamer-Amp
Da wir davon ausgehen, dass sich die Colibri an Musikbegeisterte richtet, die auf ein optisch ansprechendes Set-up gesteigerten Wert legen, haben wir das Avantgarde-Horn mit dem neuen Linn Selekt DSM Classic 2024 verbunden – einem ebenso chicen wie hochintegrierten Streamer-Amp, der zum Musikhören alles an Bord hat, was man braucht. Das Linn-Gerät besitzt daher auch Cinch-Subwoofer-Ausgänge, doch über diese haben wir den REL T5/x bewusst nicht ins Spiel gebracht.

Anschluss über High-Level-Input
Wir wollten, dass der REL-Bass das selbe Signal bekommt wie die Colibri – und das lässt sich beim REL via High-Level-Input realisieren. Dieser besondere Eingang des T5/x wird direkt vom Lautsprechersignal am Ausgang des Verstärkers gespeist – nicht vom sonst üblichen Ausgang einer Vorstufe. Die Idee dahinter ist, dass der Bass genau dasselbe Signal zugeliefert bekommt wie die beiden Hauptlautsprecher –  und nur so – über die Speakon-Zuleitung – lässt sich eine nahtlose und homogene Anbindung an die Colibri realisieren!

Viel einfacher als gedacht
Was sollen wir sagen: Der Anschluss war ein Klacks. Aber man sollte vorher unbedingt das REL-Manual lesen, denn im Fall von digitalen Endstufen, wie sie der Linn an Bord hat, muss man die Erdung beachten! Ein großer Akt war die richtige Positionierung des Subs übrigens auch nicht. Zugegeben: Wir kennen unsere Hörraume bestens. Aber in ca. 30 Minuten sollten erfahrene HiFi-Fans Subwoofer und Hörner zum Spielen bringen – zumal die hohe Richtcharakteristik der Colibri C2 lästige Raumthemen förmlich „ausblendet“ und der Basswürfel in punkto saubere Tieftonwiedergabe viel flexibler agiert als konventionelle Lautsprecher.

Ein Traum für konzentriertes Leisehören
Selbst mit dem vergleichsweise kleinen T5/x konnte man es dann ordentlich krachen lassen. Aber das ist uns, ehrlich gesagt, nicht sonderlich wichtig. Vielmehr konnte man mit der Colibri-REL-Kombi erleben, wie herausragend Hörner gerade bei leisen Lautstärken Musik in all ihren feinsten Schattierungen wiedergeben. Bei konventionellen Schallwandlern hat man hier immer den Eindruck, dass ab einem gewissen Pegel nichts mehr kommt und daher der musikalische Stimmungsbogen abzureißen droht.

Die Colibri - eine waschechte Avantgarde
Die Colibri kann im Zusammenspiel mit ihrem ultraleichten Mitteltöner von nur 2.2 Gramm ihre horntypischen Stärken voll ausspielen. Sie „hängt am Gas“ wie ein hochagiler Sportwagen und nimmt jede „Kurve“, die ein Musiker einschlägt, mit aufreizender Mühelosigkeit. Die Colibri ist deshalb auch trotz ihrer passiven Bauweise, die auf die umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten der „großen Brüder“ verzichtet, ein Avantgarde-Horn durch und durch. Übrigens: Wer unten rum noch mehr braucht als der REL T5/x zu leisten kann, sollte am besten gleich mit zwei Subs experimentieren, was für die Raumanpassung ideal ist, oder im REL-Programm eine oder zwei Nummern größer einsteigen. Wir beraten zu diesen Themen gerne und freuen uns auf gemeinsame Hörexperimente!