Aktive Bassfalle AVAA C214 von PSI-Audio

AVAA C214 von PSI-Audio
Preisfrage: Was ist noch schlimmer als zischelnde Höhen? Wummernde Bässe! Denn diese verdecken den musikalisch so wichtigen Mittenbereich. Zum Glück gibt es Abhilfe, doch dieser Blog beschäftigt sich weder mit Linns genialer „Space Optimisation“-Technologie noch mit den akustischen Vorteilen aktiver Hornlautsprecher von Avantgarde Acoustic. Star des heutigen Beitrags ist eine echte HiFi-Innovation: die aktive Bassfalle AVAA C214 von PSI Audio.
Und wer hat’s erfunden?
Die Bassfalle erfunden haben unsere eidgenössischen Nachbarn – eine bislang einzigartige Lösung für Musikfreunde, die mit Dröhnbässen kämpfen, sich von ihren Lieblingslautsprechern aber ebenso wenig trennen möchten wie von ihrer lieb gewonnenen Innen-Einrichtung. Die schlicht-schwarze „Röhre“ der Schweizer Pro-Audio-Spezialisten aus Yverdon-les-Bains sorgt für die effektive Eliminierung von störenden Raumeigenmoden, greift aber nicht ins Signal ein. Das Direktsignal wird somit nicht manipuliert, was unsere audiophilen Herzen natürlich höherschlagen lässt. Obendrein macht die C214 unförmige passive Bassfallen oder dicke Vorbauwände, wie sie Heimkino-Fans kennen, überflüssig!
Ab ins kurze oder lange Eck
All das klingt ein wenig nach Zauberei – ist es aber nicht! Doch wie funktionieren die Röhren? Von der Wirkweise her gehört die PSI-Bassfalle zur Gattung der Druckabsorber. Sie muss deshalb zwingend vor einer Wand oder, besser noch, in einer Ecke stehen – dort, wo Schallwellen ihre maximale Kraftwirkung entfalten und die Auslenkung der Luftmoleküle mehr oder minder zum Erliegen kommt.
„Elektronisches Loch in der Wand“
Akustisch verhalten sich die AVAA ähnlich wie „Löcher in der Wand“. Dafür hat PSI Audio im Gehäuse der C214 kleine, über Aktiv-Elektronik gesteuerte Membranen verbaut, die nach unserem Verständnis per Mikrofon den an der Außenseite gemessenen Schalldruck kompensieren, gegebenenfalls sogar überkompensieren. Der kompensierte Schall landet schlussendlich in der gut schallisolierten Akustikkammer der Bassfalle, die das „elektronische Loch in der Wand“ komplettiert.
Kalibrierung ist nicht nötig!
Im Gegensatz zu üblichen Gegenschallsystemen bedarf die AVAA C214 keiner Kalibrierung. Sie muss also nicht auf eine auf eine bestimmte Frequenz gestimmt werden. Im Gegenteil: Sie reagiert automatisch auf sämtliche Moden im Bereich von 15 bis 160 Hertz und reduziert deren Resonanzzeit um bis zu 50 Prozent!
Für Ohren- und Augenmenschen
Während das klobige Vorgängermodell C20 seine Studio-Herkunft nicht verleugnen kann, hat die für den Home-Bereich entwickelte Bassfalle C214 ein schlicht-elegantes Äußeres, das sich in moderne Wohnlandschaften diskret integriert. Und während das C20-Modell noch rein analog arbeitete, setzt die C214 auf digitale Technik. Sie kann deshalb auch viel flexibler auf den jeweiligen Raum reagieren. Obendrein ist sie mittels eigener App (iOS/Android) via Smartphone oder Tablet vom Sofa aus fernsteuerbar.
Dröhnbässe flexibel reduzieren
Die AVAA-Controller-App steuert entweder ein einzelnes Gerät oder eine Gruppe von C214. Auf diesem Wege können Anwender ein oder mehrere Bassfallen aktivieren oder ausschalten. Obendrein ermöglicht die App einzustellen, mit welcher Intensität die aktive Elektronik eingreifen soll. Da manche Hörer die drastische Reduzierung von Raummoden zunächst als ungewohnt erleben dürften, ist das ein wichtiger Punkt. Bei der C214-Lösung kann daher jeder Musikfreund den für ihn passenden Korrekturgrad selbst bestimmen. Ab 20 Quadratmetern aufwärts sollten es allerdings mindestens zwei PSI-Bassfallen sein, um mehrere Raummoden in den Griff zu bekommen. Außerdem ist zu beachten, dass man die Schweizer „Zylinder“ nicht stapelt oder aneinander gereiht aufstellt, sonst handelt man sich Rückkopplungen oder Störgeräusche ein.
Total einfaches Set-up
In unserem rund 40 Quadratmeter großen Hörraum in Stuttgart kamen zwei PSI-Bassfallen zum Einsatz. Nach kurzem Software-Update und sauberer Gruppierung über die AVAA-App suchten wir nach geeigneten Stellplätzen. Um diese zu eruieren, läuft man am besten den Hörraum in Wandnähe ab und achtet dabei darauf, an welcher Stelle im Raum die eigene Stimme am „fettesten“ klingt. Genau dort sollten die AVAA’s dann auch stehen und mit Strom verbunden sein. Das wär es dann auch schon: Um die PSI-Röhren zum Laufen zu bringen, muss man nämlich kein Toningenieur sein!
Hörtest mit „fetter Kette“
Für unseren Hörtest hatten wir uns eine schön substanziell aufspielende Kette aufgebaut. Diese haben wir bewusst wandnäher als sonst positioniert. Obendrein stellten wir beim Burmester-Lautsprecher B38 den Bassschalter auf „Plus“. Da die tief hinunter reichende Standbox gewohnt viel Energie in unseren Hörraum abstrahlte, wurde dann auch die uns bekannte Raumeigenmode bei 32 Hertz deutlich hörbar angeregt. Kurzum: Es klang insgesamt viel zu fett und undifferenziert.
Durchschlagende Wirkweise
Abhilfe kam in Form der aktivierten PSI-Bassfallen. Nachdem wir zunächst mit dem Grad der Intensität ein wenig herumspielen mussten, um eine für unseren Hörgeschmack optimale Einstellung zu finden, konnten wir uns später entspannt zurücklehnen und einfach nur staunen, angesichts der durchschlagenden Wirkweise der Schweizer Bassfallen. Der Bass entfettete sich, musikalisch entscheidende Strukturen und Details im Mittelton wurden endlich hörbar – und die gesamte Wiedergabe tönte viel stimmiger, „schneller“ und auf die Dauer hörbar entspannter als zuvor. Das Klangbild löste sich außerdem viel besser von den Burmester-Lautsprechern ab und wirkte ebenfalls deutlich räumlicher. Fazit: Die Teile von PSI Audio sind mit 3.500 Euro pro Stück nicht ganz billig, aber schlicht durchschlagend in ihrer Wirkweise!
Einladung zum Hörtest
Wer unseren Test mit eigenen Ohren nachvollziehen möchte, und wessen Anlage zu Hause unter einer undifferenzierten Basswiedergabe leidet, macht bitte einen Termin mit aus. Wir freuen uns schon auf die erstaunten Gesichter, wenn die PSI-Audio-Bassfallen ihre „magische Wirkung“ ins Spiel bringen.