Epos
ES14N

Sensationeller erster Test im What HiFi Magazin England, Januar 2023:
„Für uns erwiesen sich die ES14N als eine Art Spätzünder. Ihre beeindruckende Klarheit und Präzision waren recht schnell zu erkennen, aber bei unseren ersten Hörversuchen klangen die Höhen etwas unzusammenhängend und dünn, die Gesamtdynamik wirkte ein wenig zurückhaltend. Zum Glück änderte sich dieser Eindruck nach der Einspielzeit, denn die Lautsprecher klangen nun wunderbar kohärent und ausgewogen. Die hohen Frequenzen erschienen ruhiger und harmonierten wunderbar mit dem Mitteltonbereich, so dass die Epos derart ausgewogen agierten, wie wir es in dieser Preisklasse noch nie gehört haben. Auch die Dynamik gewann erheblich an Ausdruck.

Die Regallautsprecher zeichnen sich durch ein analytisches, kontrolliertes und gut organisiertes Klangbild aus. Bei einer reichhaltig instrumentierten Aufnahme wie Strawinskys Frühlingsopfer enthüllen sie tief verborgene instrumentale Details und dynamische Nuancen, die viele andere Lautsprecher schlicht ignorieren.

Die ES14N klingen kühn und selbstbewusst und lassen sich selbst bei so komplexer Musik wie dieser nicht aus der Ruhe bringen. Auch bei höheren Lautstärken bleiben sie gelassen, und sogar leise spielen sie überzeugend – ein seltenes Talent, das wir aber zu schätzen wissen. Es wird immer Zeiten geben, in denen man Musik nicht so laut hören kann, wie man es gerne möchte, wofür sich die Epos unbedingt empfehlen.

Wir sind beeindruckt von der weitreichenden Dynamik der ES14N und ihrer Fähigkeit, Sinfonien mit Autorität wiederzugeben. Das schaffen nur wenige Konkurrenten. Bei sorgfältiger Aufstellung projizieren die Epos eine große und weitläufige Klangbühne und füllen sie mit präzise fokussierten und gestaffelten Instrumenten. Selbst bei anspruchsvoller Musik bieten die Lautsprecher dabei ein stabiles Stereopanorama.

Der Bass ist ausgewogen und harmoniert gut mit den restlichen Frequenzbereichen. Entwickler von High End-Standlautsprechern bevorzugen häufig einen besonders kraftvollen Bass, um den Hörer zu beeindrucken. Der Nachteil ist oft ein Mangel an Ausgewogenheit und Artikulation im unteren Frequenzbereich. Der Ansatz der ES14N ist deutlich vernünftiger, denn sie bleiben von diesen Problemen verschont. […]

Wir haben während unserer Zeit mit der ES14N ein breites Spektrum an Musik gehört, und sie hat uns nie enttäuscht. Sie haben genügend Mumm für Nirvana und viel Raffinesse und Subtilität für einen Abend mit den wunderbaren Alben ‚Litany‘ und ‚Tabula Rasa‘ des estnischen Komponisten für Neue Musik Arvo Pärt. Gerade ‚Tabula Rasa‘ kann oft kreischend klingen – aber nicht hier.

Fazit
Wenn ein in früherer Zeit berühmter Hersteller wieder zum Leben erweckt wird, verfällt man zumeist in Nostalgie, denn es wird immer Leute geben, die das Original bevorzugen. In grauer Vorzeit besaßen wir ein Paar der originalen Epos ES14 und liebten sie. Aber wir können Ihnen sagen, dass die neuen Modelle in vielerlei Hinsicht ganz anders und rundum besser sind, wie es angesichts des höheren Preises und der im Laufe der Jahrzehnte erzielten Fortschritte in der Lautsprecherentwicklung auch sein sollte. Unserer Meinung nach kommt es vor allem darauf an, wie diese Lautsprecher im Vergleich zu den aktuellen Konkurrenten abschneiden. Und in dieser Hinsicht sind die ES14N eine Klasse für sich. Sie klingen wunderbar ausgewogen und aufschlussreich und liefern eine Allround-Performance, die wir für dieses Geld noch nie besser gehört haben.
Willkommen zurück, Epos.

Bewertung
Klang: 5
Verarbeitung: 5
Kompatibilität: 5″


Holger Barske schreibt im LP Magazin 3/2023:
"...Was die Epos damit an Selbstverständlichkeit und Größe auf die Beine stellt ist ziemlich sensationell. In Sachen Fundament ist das definitiv das Beeindruckendste, was ich aus einer „Sieben-Zöller plus Kalotte“-Kombination je erleben durfte. Dass man die Epos nicht mit Samthandschuhen anfassen muss, weiß ich schon länger. Und so wanderte in freudiger Erwartung das brandneue Album der Berliner Stoner-Rock-Heroen von „Rotor“ auf den Teller. Das macht die ES14N mit Leichtigkeit. Die knorrige Dreckigkeit des Gebotenen kann sie sehr glaubhaft rüberbringen, inklusive der die Magengegend massierenden Frequenzen. Bereits hier fällt auf, dass das die ES14N vollkommen frei von reflextypischen Resonanzen ist. Der Bass hier trifft den Ton genau, ohne dass da irgendwas aus dem Ruder läuft. Das gilt für unvernünftige Pegel ebenso wie für mitternachtstaugliche. Die Integration der beiden Treiber geriet makellos. Das kann kaum jemand so gut demonstrieren wie Nina Simone, bei der Stimme und Klavierspiel auf „My Baby Just Cares For Me“ perfekt ineinanderfließen. Die Klavieranschläge haben Druck, das Geschehen hat Rhythmus und Timing, die frühe Stereoaufnahme klingt genau so spektakulär wie sie soll. Und abermals: keinerlei Härten des Hochtöners. Makellos!

Holger Bierman schreibt 2023 im LowBeats Magazin:
"Karl-Heinz Fink hat die Marke Epos wiederbelebt. Aber weder von der gradlinigen Optik noch vom impulsiv- direkten Klangcharakter der ikonischen 80er-Jahre-Konstruktionen ist irgend etwas übriggeblieben. Was kein Nachteil sein muss: Denn diese neue Epos 14N ist mit großer Wahrscheinlichkeit einer, wenn nicht DER stimmigste Lautsprecher seiner Klasse und dürfte in Sachen Natürlichkeit so manch andere, vielfach teurere Box schlicht an die Wand spielen. Wer Wert auf authentische Klangfarben, plastische Klangbilder und eine sehr feine, niemals scharfe Wiedergabe legt, wird mit der Epos 14N überreich beschenkt. Ein Ausnahmetalent, das gemessen am Gebotenen nicht teuer ist."